„Michaela Steinhauer ist mit ihrer erfrischend nuancierten Stimme nicht nur eine Sängerin, die man im Auge behalten sollte, sondern auch eine Arrangeurin, die Einflüsse aus ihrer deutschen Heimat elegant und nahtlos mit Jazz verschmilzt und so die Allgemeingültigkeit dieser amerikanischen Kunstform auf beispielhafte Art und Weise veranschaulicht.“ – JD Walter
„Musik ist mein Leben. Wenn ich ein Mikrofon in der Hand habe, weiß ich: hier gehöre ich hin“, sagt Michaela „Misha“ Steinhauer über die Kunst, die sie liebt.
Und deshalb fühlt sich die humorvolle und energiegeladene Jazz-Sängerin, Komponistin und Arrangeurin auf der ganzen Welt zuhause: ob in New York oder in Moskau, wo sie insgesamt fast 20 Jahre lebte und arbeitete, oder in ihrer Heimat Deutschland, wo sie singen lernte, bevor sie laufen konnte.
Misha liebt es, mit ihrer wandlungsfähigen Stimme musikalische Grenzen zu überschreiten. Sie schreibt eigene Lieder oder entstaubt und reharmonisiert Altes, seien es Jazz-Standards, deutschsprachige Lieder der 30er, Popsongs oder auch – inspiriert von ihren protestantischen Wurzeln – Choräle. Immer jedoch kreiert sie einen erfrischend eigenständigen, authentischen Jazz-Sound. „Man kann mich nicht in eine bestimmte Schublade stecken“, sagt Misha über ihren Stil, „außer vielleicht in die, dass meine Stimme mehr als nur ein Mittel dazu ist, Text und Melodiestimme zu transportieren. Ich nutze sie als eigenständiges, ausgelassen jazziges Instrument.“
Mishas Stil ist eklektisch, voller Emotionen. Sie glaubt daran, dass man sich offen auf die Musik verschiedenster Epochen einlassen sollte.
Misha entstammt einer musikalischen Familie. Sie begann mit 9 Jahren, Klavier zu spielen und wurde Mitglied örtlicher Schul- und Kirchenchöre. Durch diese lernte sie amerikanische Gospels und Spirituals kennen und begann zu improvisieren – Melodielinien auf die Grundmelodie aufzubauen und diese zu umspielen – ohne je vom Begriff Improvisation gehört zu haben. Mit 16 wurde sie Sängerin ihrer ersten eigenen Band und begann, Songtexte und -melodien zu schreiben (Pop/Rock).
Nach Abschluss des Abiturs studierte sie Wirtschaftspädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und schloss mit dem 2ten Staatsexamen am Studienseminar für Lehramt an berufsbildenden Schulen Mainz ab. Mittlerweile hatte sie geheiratet, 2 Kinder, und nahm Gesangsunterricht, erst klassisch, aber bald wechselte sie zu Jazzgesang. Diese Kunstform wurde die musikalische Liebe ihres Lebens. Nach der Geburt ihrer dritten Tochter zog sie mit der Familie nach Moskau (Russland), wo sie anfing, wieder Gesangs-, Kompositions- und Klavierunterricht zu nehmen.
Nach zwei Jahren Sprachtraining und einem ersten Preis im landesweiten Jessenin-Wettbewerb für junge Komponisten (2000) beschloss sie, beruflich noch einmal ganz von vorne anzufangen und studierte am College für Popular- und Jazzmusik Konsort, Moskau, Jazzgesang (2001 – 2004). Ihre Lehrer unter anderem: Inga Yannik (Gesang), Lev Kushnir sowie Michael Okun (Jazz Piano und Improvisation), Yuri Tshugunov (Komposition und Harmonielehre). In dieser Zeit nahm sie an Studentenwettbewerben teil, wo sie erste und zweite Preise nicht nur als Solistin, sondern auch als Teil eines Gesangsensembles gewann. Ihren Abschluss mit Auszeichnung krönte sie mit der Herausgabe ihrer ersten CD „With a bit of your love“. Seit dieser Zeit unterrichtet sie Gesang (2004 – 2007 College Konsort, Moskau und 2012- 2013 an der Theaterschule Cinema, Moskau, sowie Privatunterricht), leitet Gesangsensembles (Deutsche Schule Moskau, 7te bis 12te Klasse 2004 – 2011, Colours of Grace) und Workshops (Moskau, Novosibirsk, Kazan, Yoshkar-Ola, Braunschweig…), schreibt, arrangiert und nimmt Songs auf. Sie produzierte mehrere eigene Musicals: 2009 Silly & Rough, 2010 Plastikwelten, 2011 Schlangengift, d.h. aus ihrer Feder stammen nicht nur Story, Drehbuch und Musik, sondern sie führte außerdem Regie und coachte SchülerInnen der DSM Moskau im Chor und als Solisten für jedes Musical.
Seit 2004 tourt sie auch immer wieder mit verschiedenen Programmen (Weinstädter Jazztage 2008, Braunschweig Classics 2008, Hamburger Klangkirche, Frankfurt…), Russland (Moskau, Novosibirsk, Petersburg, in Zusammenarbeit mit dem deutschen Goetheinstitut: Deutsche Tage in Novosibirsk, Kazan, Samara, Saratov, Tomsk…), und anderen Ländern (Georgien, Azherbajdjan zusammen mit dem Lionel Haas Trio).
2004 lernte sie JD Walter und durch ihn Alison Wedding und Miles Griffith kennen. Wann immer möglich, bildete sie sich bei ihnen weiter – unter anderem durch 3 mehrmonatige USA-Aufenthalte – und nahm an Masterklassen teil (JD Walter, Deborah Brown, Tathevik Oganessian, Rhiannon…).
2014 zog sie von Moskau nach New York, um an der Aaron Copland School of Music (Queens College) Jazz mit dem Hauptfach Gesang zu studieren, ihre Lehrer unter anderem: JD Walter / Alison Wedding Gesang, David Berkman (Klavier, Harmonielehre), Michael Mossman (Arrangement und Komposition), Donna Doyle (Kontrapunkt). Ende 2015 schloss sie das Studium mit einem Masterdegree in Jazz Studies ab.
2018 zog es sie zurück in ihre deutsche Heimat. Dort erarbeitete sie ihr erstes Soloprogramm „Natürlich Grau – Lieder einer Frau“. Sich selbst am Klavier begleitend erzählt sie Lebensgeschichten aus einem typisch weiblichen Blickwinkel: humorvoll, melancholisch und bittersüß malt sie Tonbilder von alltäglichen Situationen, die so zu kostbaren Schmuckstücken werden. Stilistisch bedient sie sich sowohl beim Jazz als auch bei der Klassik und beim Chanson und strickt daraus ihre eigene emotionale Klangwelt. So lädt sie die Zuhörer ein, sich gleichermaßen zu verlieren wie zu finden, vor allem aber zu genießen.
Misha hat bisher 8 Alben aufgenommen:
2017 Dreaming with eyes wide awake Misha Musik, Texte, Gesang, Produktion, Hendrik Meurkens Mundharmonika, Vibrafon, Glauco Lima Klavier, Michal Jaros Kontrabass und Samuel Martinelle Schlagzeug, aufgenommen in New York
2016 Talks around midnight eine Mischung von Jazzstandardideen und freier Improvisation verbunden durch eine erzählte Geschichte: Misha Gesang, Erzählung, Roman Stolyar Klavier und Alexey Kruglov Saxofon, aufgenommen in Moskau. Dieses Album wurde zur viertbesten Jazz-Release Russlands des Jahres 2017 gewählt.
2012 Doxology Bearbeitungen christlicher Hymnen des 16ten bis 18ten Jahrhunderts: Wallace Roney Trompete, Orrin Evans Klavier, Steve Varner Kontrabass, Vince Ector Schlagzeug, aufgenommen in New York
2010 Yesterdays Bearbeitungen von Jazzstandards: Misha Arrangements und Gesang, Craig Handy Saxofon, Jim Riddle Klavier, Luquez Curtiz Kontrabass, Vince Ector Schlagzeug, aufgenommen in New York
2008 Christmas Jazz Bearbeitungen deutscher Weihnachtslieder: Misha Arrangements und Gesang, Vladimir Nesterenko Klavier und Querflöte, Anton Revnyuk Kontrabass, David Tkebutshava Schlagzeug), aufgenommen in Moskau
2008 Quadratur des Kreises deutsche christliche Lieder: Misha Musik, Texte und Gesang, Jakov Okun Klavier, Anton Revnyuk Kontrabass, Aleksandr Mashyn Schlagzeug, Vladimir Nesterenko Querflöte, aufgenommen in Moskau
2006 Early train Misha Musik, Texte und Gesang, Jakov Okun Klavier, Anton Revnyuk Kontrabass, Aleksandr Mashyn Schlagzeug, Ilya Pokrovsky Perkussion) in Moskau
2004 With a bit of your love Misha Musik und Gesang, Texte Marion Otto, Gotshar Temirdzhanov Saxofon, Pavel Panfilov Klavier, Pavel Kortshagin Kontrabass, Vitali Igonin Schlagzeug, aufgenommen in Moskau
Weitere CDs sind in Planung bzw in Post Production:
Changes & Choices Originalkompositionen von Misha verbunden durch freie tonale Improvisationen und eine erzählte Geschichte, aufgenommen mit Roman Stolyar am Klavier und Alexey Kruglow am Saxophon 2018, geplante Veröffentlichung zweite Jahreshälfte 2019
Natürlich Grau – Soloalbum
MISHA hat bisher 4 Musicals geschrieben:
Misha schrieb Im Land der Dunkelheit für Dialoge im Dunkeln Moskau. Premiere ist am 20.6.2019 in Moskau.
Schlangengift (2011), Plastikwelten (2010) und Silly & Rough (2009) wurden von ihr für Jugendliche (Klassen 6-12) der Deutschen Schule Moskau DSM geschrieben und mit ihnen aufgeführt. Misha schrieb die Geschichte, das Script und die Musik und führte Regie.
Misha hat mit folgenden Musikern gespielt und/oder aufgenommen:
USA: Hendrik Meurkens (Mundharmonika, Vibrafon), Craig Handy (Saxofon), Wallace Roney (Trompete), Orrin Evans (Klavier), Jim Riddle (Klavier), Itaiguara Brandao (Kontrabass, Bassgitarre), Eddie Khaimovitch (Kontrabass, Bassgitarre) Luquez Curtiz (Kontrabass), Steve Varner (Kontrabass), Vince Ector (Schlagzeug), und viele andere
Germany: Lionel Haas (Klavier), Mathias Claus (Klavier), Christian Eckhart (Gitarre), Mike Segal (Saxofon), Jonathan Robinson (Bass), Michael Kersting (Schlagzeug), und andere
Russland: Valery Grokhovsky (Klavier), Vladimir Nesterenko (Klavier, Querflöte), Jakov Okun (Klavier, Schlagzeug), Roman Stolyar (Klavier), Alexey Kruglov (Saxofon), Anton Kotikov (Saxofon), Sergej Baulin (Saxofon), Sergej Manoukian (Vokal, Klavier), Anton Revnjuk (Kontrabass), Makar Novikov (Kontrabass), Vladimir Chernitsyn (Kontrabass), Alexandr Mashin (Schlagzeug), David Tkebutshava (Schlagzeug), Denis Shapovalov (Cello) und viele andere